Hier die Kurzfassung für diejenigen, die gerne die Höhle der Löwen gucken und einen Elevator Pitch zu schätzen wissen: 

„Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er ist/wird Dein Schicksal.“

Dieser Aphorismus hat uns – unter Mithilfe Hunderter unserer Absolventen/innen und gemeinsamer Lektüre und Auswertung Tausender Bücher – jahrelang intensiv beschäftigt. Wir sind dann zu der Erkenntnis gekommen, dass die vordere Hälfte dieser Kausalkette zu vervollständigen ist, dann aber die ausschlaggebende Essenz bildet und – sinnbildlich – den Schneeball ins Rollen bringt. Für uns sind die auslösenden Ursachen das „(Beob-)Achte und erlebe“, sprich das eigene Wahrnehmen und Erleben. Dies führt dann direkt zu den eigenen „Gefühlen und Gedanken“, also den Relationen und Eigenarten. Daraus folgen letztlich die eigenen „Worte und Handlungen“, von uns Funktionen und Handlungen genannt. Auf diese drei Komplexe haben wir uns fokussiert. Die Triade wirkt in einem fortwährenden Kreislauf und in einer feststehenden Richtung. Der hinteren Hälfte des bekannten Aphorismus messen wir dagegen keine eigene Bedeutung zu, weil diese Aspekte dann ohne weitere Aktivität wie von selbst folgen, wie eine sich selbst beschleunigende Schneelawine. Unsere modifizierte Kausalkette lautet demnach: 

„Beobachte und erlebe, begib Dich danach zu Deinen Gefühlen und Gedanken, um diesen dann mit Deinen Worten und Handlungen Ausdruck zu geben!“

Unseres Erachtens sind die auslösenden Ursachen das eigene Wahrnehmen und Erleben. Was Sie wahrnehmen und erleben, das entscheiden Sie damit, wie Sie das angehen. Beobachten Sie zum Beispiel Personen und Situationen fokussiert, konkret, isoliert, ausschließend, von einem wissenden Standpunkt oder einer eher pessimistischen Perspektive aus, werden Sie nur einen ganz kleinen Ausschnitt der Lebenswirklichkeit wahrnehmen und erleben. Ihre inneren Filter verengen dann den Kontext. Sie werden Ihre Ansichten, Meinungen, Wertungen, Vorannahmen, Vorurteile, Erwartungen und Wünsche einbringen und tendenziell auf Abgrenzung und Erhalt selbiger ausgerichtet sein. Ganz anders, wenn Sie achtsam und vorbehaltlos vorgehen.

Um anschließend die eigenen Gefühle und Gedanken gut ausrichten zu können, müssen die wesentlichen Inhalte, Dimensionen, Wirkungen, Ausrichtungen und Zielstellungen der von Ihnen gewünschten Gefühle und Gedanken identifiziert und konkretisiert werden. Ausgehend von einer „Bedienungsanleitung Mensch“, leiten Sie Ihre individuellen Einstellungen ab. Und dies ganz nach Ihren Wünschen und Absichten. Möchten Sie mehr innere Energie und Freude, körperliches Wohlbefinden, persönlichen Frieden und Freiheit sowie bessere Ergebnisse und Erfolge? Sie sind nicht Ihre Gefühle und Gedanken, Sie haben diese! Sie allein entscheiden, welche Gefühle und Gedanken Sie schaffen wollen! 

Ihre Gefühle und Gedanken werden bei Ihnen durch Bilder und Begriffe manifestiert. Wo wir schon bei den Worten wären. Im Gegensatz zur Schule, sind hier Grammatik und Rechtschreibung nicht sonderlich relevant. Dafür aber die Wortbedeutung! Jedes Wort deutet bei bewusster Anwendung auf eine ganz konkrete Einstellung des Senders und/oder Empfängers einer Botschaft hin. Die Worte sind also wieder ein wichtiger Ausgangspunkt und Impuls für die nächsten Gedanken. Und das sowohl internal mit Selbstbezug als auch external mit Fremdbezug. Wesentlich ist also, die deutsche Standardsprache auf den Bereich Mensch so anzuwenden, dass sie letztendlich wie eine Fachsprache genutzt wird. Darauf folgt dann Ihre entsprechende Handlung. 

Noch kurz explizit zu den Worten, weil sich diese durch alle Komplexe ziehen. Die eine Seite der Medaille ist die Selbststeuerung mit der Fachsprache. Welche Bedeutung geben Sie zum Beispiel den Worten in dem Satz: „Ich ärgere mich über dich!“? Lassen Sie sich (=mich) tatsächlich von Ihrem eigenen Ego (=ich) ärgern, obwohl die/der Dritte (=dich) vielleicht schon an einem ganz anderen Ort ist? Rechtfertigen Sie dann die ganze Zeit Ihres eigenen Ärgerns mit dem von Ihnen missbilligten Verhalten einer/s Dritten? Spielen Sie gerne Opfer der Umstände und suhlen Sie sich in Ihrem persönlichen Leid? Oder haben Sie gedanklich für sich geklärt, dass der Ärger über ein Verhalten eines Dritten ausschließlich ein Hinweis auf Ihre eigene, innere, ganz individuelle Einstellung von Werten, Glaubenssätzen, Erwartungen oder Wünschen ist? Wenn Sie jetzt nicht in die Rolle einer/s Erziehungsberechtigten, Lehrers/in, Polizisten/in oder Richters/in schlüpfen und sowohl sich als auch dem Dritten eigene Wertvorstellungen gönnen, dann können Sie sich in einem Bruchteil einer Sekunde von dem Gefühl des Ärgerns abwenden und auf den für Sie persönlich dahinterstehenden Wertekanon umschwenken. Ihre Werte können Sie dann sofort anschauen, feiern und selbst danach leben. Dass für eine Millisekunde das Verhalten einer/s Dritten Sie darauf aufmerksam hat, selbst das können Sie dann noch dankbar votieren. Jedenfalls müssen Sie sich nie wieder ärgern! Die andere Seite der Medaille ist die Fremdsteuerung durch unsere Ausdruckskompetenz in der Fachsprache. Buchhalter/innen unterscheiden auch zielführend zwischen den Begriffen Einzahlung, Einnahme und Ertrag. Wenn alle Kommunikationspartner dies beherrschen, sind Missverständnisse und Konflikte fortan Geschichte!

Können Sie sich auch nur ansatzweise vorstellen, wie sich die Anwendung unserer Kausalkette auf Ihren Alltag auswirkt? Sie werden im Hier und Jetzt, also immer, mit und für sich selbst kohärent und energievoll handeln, nie (mehr) Mediations- und Resilienztrainings benötigen. Sie werden mit anderen – Ihrer/m Partner/in, ihren Kindern, Verwandten, Bekannten, Freunden, Mitarbeitern, Vorgesetzten und Kunden – in Resonanz sein, nie (mehr) Ehe- und Erziehungsratgeber oder Führungskräfte- und Vertriebstrainings brauchen. Wenn Sie sich etwaig erforderliches Verfügungswissen zeitgemäß über Chatbots, Sprachassistenten, Videoportalen und Wikipedia einholen, dann brauchen Sie nach Ihrem Stelldichein mit uns und Ihrer Orientierungskompetenz keine Kurse und Seminare mehr! Also, auf bald!